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1. Geschichte des Altertums - S. 84

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
84 Geschichte der Ndmer. Stellung. Er führte damals eine wichtige Neuerung im Heerwesen ein, indem er eine Menge besitzloser Bürger in das Heer aufnahm. Leute, die nichts zu gewinnen und nichts zu verlieren hatten, die aus dem Kriege ein Gewerbe machten und, wie die Landsknechte einer späteren Zeit, allein ihrem Feldherrn anhingen, falls er sie gut behandelte. Inzwischen kehrten die Feinde über die Pyrenäen zurück, um von neuem Gallien zu durchziehen. Als sie dann aber endlich den Zug nach Italien antraten, trennten sich die beiden Völker voneinander. Die Kimbern zogen über den Brennerpaß, die Teutonen die Rhone abwärts. Marius, der den Teutonen gegenübertrat, vermied zuerst eine Schlacht; er schlug ihnen gegenüber ein Lager auf und war vor allem darauf bedacht, seine Truppen an den Anblick der gefürchteten Feinde zu gewöhnen. Als diese endlich ausbrachen und, Hohnworte rufend, am römischen Lager vorüber nach Süden zogen, folgte er ihnen, bewahrte aber auch ferner die größte Vorsicht und schlug jede Nacht sein Lager auf einer Anhöhe auf. Bei Schlacht bei Aqua Sextiä, dem heutigen Aix in der Provence, kam es zur Schlacht. %quio2.e;t a Die Römer standen auf Anhöhen; die Germanen griffen von unten her an, litten schwer unter der Sonnenglut und wurden endlich, als ihr Ansturm bereits ermattete, durch eine römische Abteilung im Rücken angegriffen. Da flohen sie; aber noch mußten die Römer das Lager des Feindes erstürmen, das selbst von den Frauen verteidigt wurde, bis der Kampf mit der völligen Vernichtung der Teutonen endete. Im nächsten Jahre trat Marius den Kimbern entgegen, die durch Schlacht bei das Etschtal in Oberitalien eingedrungen waren. Bei V e r c e l l ä trafen erce “ ' die Heere aufeinander, und trotz der Tapferkeit der Germanen fiel auch hier der Sieg der besseren Führung, Bewaffnung und Zucht der Römer zu. Viele der germanischen Frauen gaben sich, um der Sklaverei zu entgegen, selbst den Tod. Rom war aus einer ungeheuren Gefahr gerettet worden. Sturz des Marius wurde hochgefeiert und bekleidete im Jahre 100 zum sechsten ajtartus. Konsulat. Aber in seinem maßlosen Ehrgeiz ging er eine Ver- bindung mit einigen Demagogen ein, welche, um die Senatsregierung zu stürzen, Unruhen im Staate anstifteten, aber dabei ums Leben kamen. Diese Vorgänge schadeten seinem Ansehen sehr. Marius, der noch vor kurzem hochgepriesene Feldherr, mußte sehen, daß er gemieden, ja verachtet wurde, und verließ, unmutig und von Rachsucht erfüllt, die Hauptstadt. Sulla. Drr Bundes. § 90. Der Bundesqenossenkriea und Sullas Staatsstreich. Einige flmeg.nä Jahre später wurde die römische Herrschaft durch einen Aufstand der italischen

2. Geschichte des Altertums - S. 86

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
86 Geschichte der Römer. Stadtrats; ehrenvoll wurde Marius zur Küste hinabgeleitet und ihm ein Schiff zur Verfügung gestellt, das ihn nach Afrika brachte. Auch dort freilich rvar er nicht sicher. Auf der Stätte des alten Karthago trat ein Bote des dortigen Statthalters vor ihn und teilte ihm mit, sein Herr verbiete ihm den Aufenthalt in der Provinz, worauf ihm der greise Kriegsmann erwiederte: „Sage deinem Herrn, du habest den Marius auf den Trümmern von Karthago sitzen sehen!" § 91. Der erste mithridatische Krieg. Indessen verließ Sulla Italien und setzte nach Griechenland hinüber, wo bereits die Truppen der Mithrldates. Mithridütes standen. Mithridates, der Beherrscher des am schwarzen Meer gelegenen Königreichs P o n t u s, ist einer der bedeutendsten unter den Feinden Roms gewesen. Sein Reich hatte er bis über die Krim ausgedehnt. Er war ein Mann von gewaltigen Körperkräften, von mächtiger Willenskraft und von bedeutenden Geistesgaben; er soll 22 Sprachen gesprochen haben. Andrerseits war er von einem zügellosen Ehrgeiz erfüllt, von ungeheurer Leidenschaft, Grausamkeit und Verschlagenheit. Im Jahre 88 war er in die Provinz Asien eingefallen und hatte sie schnell erobert. Einen römischen Feldherrn, den er gefangen genommen hatte, tötete er dadurch, daß er ihm geschmolzenes Gold in den Mund gießen ließ, um, wie er sagte, feine Habsucht zu sättigen. Von Ephesus aus ließ er sodann den furchtbaren Befehl ergehen, alle Römer, die sich im Lande aufhielten, niederzumachen; dieser Blutbefehl wurde von den über die Geldgier der römischen Beamten und Kaufleute erbitterten Provinzialen sehr bereitwillig ausgeführt, und 80 000 Menschen fielen ihm zum Opfer. Der erst« Nunmehr ging das Heer des Mithridates nach Griechenland hin-batiw §der. Hier aber wurde er von Sulla zweimal besiegt. In der zweiten Änefl' Schlacht freilich wankte schon die römische Schlachtreihe, und es kam soweit, daß Sulla selbst ein Feldzeichen ergriff und sich mit ihm in die feindlichen Reihen stürzte; jetzt erst hielten die Seinen dem Feinde stand und schlugen ihn schließlich in die Flucht. Nach diesem Siege ging er nach Asien hinüber, und bald darauf sah sich Mithridates im Jahre 84 genötigt, Frieden zu schließen und seine Eroberungen herauszugeben. § 92. Der Bürgerkrieg und Sullas Diktatur. Während Sulla gegen Mithridates focht, hatten in Rom die Demokraten wieder die Herrschaft Linna und gewonnen. Marius kehrte aus Afrika zurück und lagerte sich mit emer Marius. S3anbe t)on Abenteurern, Verbrechern und flüchtigen Sklaven vor der Haupt-

3. Geschichte des Altertums - S. 87

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Emporkommen des Pompejus. 87 stadt, die sich, nachdem ihr die Zufuhr abgeschnitten worden war, den Demokraten ergeben mußte. Nun begann ein furchtbares Morden unter den Führern der Senatspartei. Vor allem sättigte Marius seinen Durst nach Rache im Blute seiner Gegner. Auch zum Konsul ließ er sich nebst seinem Parteigenossen C i n n a wählen, und so erfüllte sich die Weissagung, daß er siebenmal die höchste Würde Roms bekleiden werde. Aber er starb wenige Wochen später. Nach Beendigung des mithridatischen Krieges landete Sulla in Brun-disium, besiegte ohne Schwierigkeit die Heere der Demokraten und nahm Rom. Der junge Gnäus Pompejus wurde von ihm beauftragt, die Reste der demokratischen Partei in Sizilien und Afrika aufzusuchen und zu vernichten. In Rom aber hielt Sulla ein furchtbares Strafgericht. 4700 Menschen ächtete er, d. h. er erklärte sie für vogelfrei und versprach ihren Mördern Preise; die Güter der Geächteten wurden eingezogen und versteigert oder verschenkt. Ganze Landschaften Italiens befahl er, weil sie sich am Kampfe gegen ihn beteiligt hatten, auf das furchtbarste zu verheeren, Städte zu zerstören, Dörfer zu verbrennen. Sich selbst ließ er zum Diktator ernennen und ordnete als solcher die Verfassung des Staates in der Weise, daß er die Macht des Senats in jeder Beziehung stärkte. Noch kein römischer Bürger hatte eine so gewaltige Stellung im Staate eingenommen wie dieser Mann, der sich selbst damals den Beinamen Felix, der Glückliche, beilegte. Aber er gedachte nicht sie zu behalten; nach wenigen Jahren vielmehr legte er die Diktatur nieder und zog sich als Privatmann nach seinem Landgut in Campanien zurück. Dort lebte er noch ein Jahr lang in Muße und Genuß. Im Jahre 78 starb er plötzlich; seine Leiche wurde in feierlicher Weise nach Rom geführt, dort vom Senat und den Beamten empfangen und auf dem Marsfelde verbrannt. 3. Die Zeit des Pompejus. Das Emporkommen des Pompejus. § 93. Pompejus und Sertorins. Gnäus Pompejus hatte sich weniger aus Begeisterung für die Sache der Senatspartei an Sulla angeschlossen, als deshalb, weil er aus diesem Wege am besten zu Ehrenstellen und Macht zu gelangen hoffte. In der Tat war er von Sulla bei der Rückkehr aus Afrika mit dem Beinamen Magnus, der Große, begrüßt worden und Der erste Bürgerkrieg. Sulla? Diktatur. Sullas Tod 78.

4. Geschichte des Altertums - S. 89

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Seersuberkrieg und der dritte mithridatiscke Krieg. 89 Da ward P o m p e j u s zum Oberbefehlshaber gegen sie ernannt und Pompejur. mit einer ganz außergewöhnlichen Machtvollkommenheit betraut. In einer glänzenden Weise führte er seine Aufgabe aus; die Besiegung der Seeräuber ist seine bedeutendste Tat. Er landete daraus in Cilicien und nahm Burg auf Burg; da ward ihm auch der Oberbefehl in dem dritten mithridatischen Kriege übertragen. § 96. Der dritte milhridatische Krieg. Mit M i t h r i d a t e s war kurz nach Beendigung des ersten Krieges ein zweiter entstanden, der indessen ohne Bedeutung ist. Im Jahre 74 aber hatte er von neuem die Waffen ergriffen. Er war jetzt um so gefährlicher, als der König Tigranes von Armenien, sein Schwiegersohn, mit ihm verbündet war. Den Oberbefehl gegen beide übernahm zuerst Licinius Lucullus. Dieser hatte Lucius, zuerst große Erfolge; er eroberte den Pontus und drang tief in das bergige, unwegsame Armenien ein, bis er durch eine Meuterei seiner Soldaten genötigt wurde den Rückzug anzutreten. Jetzt kehrte Mithridates wieder in den Pontus zurück. Lucullus wurde vom Heere abberufen; alles, was er gewonnen hatte, schien wieder verloren zu sein. Er lebte seitdem im Genuß seiner Reichtümer, in Muße und Üppigkeit; seine Mahlzeiten, seine Landhäuser waren wegen ihrer verschwenderischen Pracht berühmt. Seine Gärten füllte er mit fremden Bäumen; auch die Kirsche hat er in Europa eingeführt. Nun wurde Pompe jus der Oberbefehl übertragen; und er erfüllte «« wiederum die auf ihn gesetzten Hoffnungen. Mithridates mußte von neuem aus dem Pontus fliehen. Er begab sich nach der Nordküste des schwarzen Meeres, wo die griechischen Kolonien ihm untertänig waren. Indessen wandte sich Pompejns gegen Tigranes, der keinen Widerstand wagte, sondern als Flehender in sein Lager kam und sich ihm unbewaffnet zu Füßen warf; er mußte die Oberhoheit Roms anerkennen. Dann führte er sein Heer bis an den Kaukasus heran, kehrte aber nach einigen Kämpfen mit den bort hausenden Bergvölkern wieder um und durchzog als Sieger, Friede und Ordnung stiftend, Städte gründend, wie einst Alexander, Vorderasien vom schwarzen Meere bis nach Palästina. Teils fchuf er römische Provinzen, wie Cilicien und Syrien, teils ließ er die Staaten der einheimischen Könige bestehen; aber überall stellte er die Herrschaft Roms her. In Jerusalem brach er den Widerstand einer der jüdischen Parteien und nahm den hartnäckig verteidigten Tempelberg durch Sturm. — Als Pompejus bei Jericho stand, meldeten ihm lorbeerbekränzte Boten den Tod des Mithridates. Einer seiner Söhne, Pharnaces, hatte sich gegen den Vater erhoben. Als auch das Heer zu diesem abfiel,

5. Geschichte des Altertums - S. 91

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Cksars Emporkommen und die Eroberung Galliens. 91 Triumph, den er unter Entfaltung ungeheuren Glanzes feierte. Aber Im übrigen mußte der eben noch so gewaltig dastehende Feldherr er erleben, daß der Senat keinen seiner Wünsche erfüllte. Da schloß s'ch Pompe>us in, Jahr- 60 mit den Führern der demokratischen Partei, Marcus Licinius Crassus und Gajus Julius Casar, zu etner Vereinigung zusammen, die man das e r st - T r i u m o i r ° t nennt Zmschm Pompejns und Cäsar wurde ein noch engerer Bund geschlossen, da der erster- sich mit Cäsars Tochter Julia rerrnählte. Pomp-M besaß von de Trinmvirn den größten Ruhm, Crassns den größten Reichtum, Casar aber das größte Genie. Dos erste, was die Trinmnirn durchsetzten, war, daß Cäsar für das nächste Jahr zum Konsul gewählt wurde. 4. Die Zeit Cäsars. Cäsars Emporkommen und die Eroberung Galliens. 8 99. Cäsars bisheriges Leben. Gajusjulius Casar war im Jahre 100 geboren. Er entstammte einem altadligen Geschlecht, das sich von Jnlns, dem Sohne des Äneas, ableitete und demnach die Venus als Stammmutter verehrte. Aber er hatte von früh an der demokratischen Partei angehört. Da er sich von ihr nicht hatte trennen wollen, war er in Gesahr gewesen, durch Sulla geächtet zu werden, und nur auf Fürsprache einflußreicher Freunde schenkte ihm der Diktator das Leben; doch mahnte er seine Anhänger, sie sollten sich vor „dem schlechtgegürteten Knaben^ hüten, denn in ihm steckte mehr als ein Marius. Später begab sich Cäsar auf mehrere Jahre nach dem Orient. Nach Rom zurückgekehrt, bekleidete er die Ämter in der gewöhnlichen Reihenfolge; als Ädil gab er Spiele von nie gesehener Pracht, wobei er sich unbedenklich in ungeheure Schulden stürzte. Als Konsul setzte er im Jahre 59 so erfolgreich alles, was er5* wollte, durch und drängte seinen ihm feindseligen Amtsgenossen so in den Hintergrund, daß man nachher sagte, damals feier Julius und Cäsar Konsuln gewesen. Am Schluß seines Amtsjahres ließ er sich die Provinz Gallien als Statthalterschaft übertragen. § 100. Die Eroberung Galliens. Die Gallier hatten sich in früheren Jahrhunderten ihren Nachbarn durch ihre Einfälle furchtbar gemacht; zu Cäsars Zeit aber war ihre Kriegstüchtigkeit sehr gesunken, und ihnen drohte sogar die Gefahr, von den über den Rhein hereinbrechenden Germanen unterworfen zu werden. Sie waren in viele Stämme geschieden, die unter sich uneinig waren; in die Herrschaft teilten sich Die

6. Geschichte des Altertums - S. 92

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
92 Gcschlchie der Nömer. mächtige Priesterschaft der Druiden und der Adel der Großgrundbesitzer. 58 Cäsar hatte es zuerst mit dem Volk der Helvetier zu tun, das, von den Germanen bedrängt, seine Wohnsitze in der heutigen Schweiz zu räumen und in einer anderen Landschaft Galliens sich eine neue Heimat zu erobern beschlossen hatte. Da er dies nicht zu dulden gedachte, griff er sie auf dem Marsche an, schlug sie und zwang sie zur Rückkehr in ihr früheres Gebiet. /; Artovist.noch in demselben Jahre wandte er sich gegen Ariovist, den mächtigen und stolzen König der germanischen Sueven, der im Begriffe war, sich im mittleren Gallien ein Reich zu gründen. Cäsars Soldaten freilich waren anfangs voll Angst und Furcht, als es gegen die Germanen gehen sollte; viele machten ihr Testament oder suchten um Urlaub nach. Dennoch führte er die Truppen bis in die Gegend des heutigen Mülhausen im Elsaß, wo die Entscheidungsschlacht stattfand. Nach hartem Kampfe wurden die Gmlanen völlig besiegt, und Ariovist floh über den Rhein, der durch Sieg die Grenze zwischen dem römischen Reich und Germanien wurde. ^Jn den nächsten Jahren unterwarf Cäsar auch die tapferen Belger und Rheinüber- die übrigen gallischen Völker. Zweimal überschrittener den Rhein, nicht um Eroberungen zu machen, sondern um-die Germanen einzuschüchtern. Auch ließen sich diese auf keine Schlacht ein, sondern zogen sich mit Weib und Kind und ihren Herden in die Wälder zurück. Auch nach Britannien setzte er zweimal hinüber, um die den Galliern stammverwandten Briten zu schrecken und ihnen die Macht Roms zu zeigen. Bis über die Themse drang er vor^begnügte sich aber damit, daß die Stämme jener Gegend ihm Geiseln stellten.") ^Indessen wuchs bei den unterworfenen Galliern der Unmut und die Erbitterung über das römische Joch. Im Jahre 52 brach ein großer Aus-^tortx-ftcm*) aus, dessen Führer der tapfere und freiheitliebende Vercing^torix war. Aber trotz anfänglicher Mißerfolge trug Cäsar schließlich den Sieg davon. Vercingetorix mußte sich ergeben. Gallien war nunmehr endgültig erobert und wurde zur römischen Provinz gemacht. Cäsars Bürgerkrieg und Alleinherrschaft. / § 101: Die Vorgeschichte des Bürgerkrieges. So erwarb sich Cäsar durch die Eroberung Galliens Macht und Reichtum, er schuf sich ein treffliches, ihm treu ergebenes Heer, und der Glanz seines Ruhmes verdunkelte den des Crasius' Tod. Pompejus. Indessen löste sich das Triumvirat aus. C r a s s u S war nach Syrien als Statthalter gegangen und hatte einen Feldzug gegen das Reiter-

7. Geschichte des Altertums - S. 93

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ctiscns Bürgerkrieg und Herrschaft. 93 volk der Parther unternommen, die damals das Hochland von Iran und die Tiefebene von Mesopotamien beherrschten, war aber in der Wüste östlich des Euphrat von den feindlichen Reitermassen umzingelt, geschlagen und bei einer Unterredung mit dem parthischen Heerführer verräterisch ermordet worden. P o m p e j u s aber erfüllte sich mehr und mehr mit Eifersucht gegen Cäsar, dessen wachsende Macht und steigenden Reichtum er fürchtete. Auch der Tod feiner Gemahlin Julia trug dazu bei, die beiden Männer einander zu entfremden. Er trat allmählich in nahe Beziehungen zu der Senatspartei, die Cäsar feindlich gegenüberstand. So entstand zwischen beiden Männern eine starke Spannung, die schließlich zum Bürgerkriege führte. Zu Beginn des Jahres 49 ging Cäsar mit seinen Truppen über den Rubikon, der Mittelitalien von Oberitalien schied. „Der Würfel ist gefallen", soll er gesagt haben. ./"tf 102. Cäsars Siegeszuq. Initalien traf Cäsar zunächst auf Raiten, keinen Widerstand, da Pompejus hier kein Heer zur Verfügung hatte. Dieser zog sich vielmehr nach der Balkanhalbmsel zurück. Thessalonich wurde sein Hauptquartier; hier sammelte sich eine große Anzahl von Senatoren, dabei Cicero und der jüngere Cato, um ihn; hier vereinigte er ein bedeutendes Heer. Cäsar wandte sich indessen nach Spanien, wo die Legionen des Spante». Pompejus, von zwei Unterbefehlshabern geführt, standen, und zwang sie zur Ergebung. Im nächsten Jahre überschritt er das adriatische Meer. Die ersten Kämpfe mit des Pompejus Heer verliefen für ihn ungünstig. Da führte er seine Truppen nach Thessalien und trug hier bei Pharsalus mit seinen ^a4lj°lu8 kampfgeübten Veteranen über das bedeutend stärkere Heer seines Gegners den Sieg davon. Pompejus floh an die Küste, bestieg ein Schiff und begab sich nach Ägypten, wo er eine Zuflucht zu finden hoffte. Aber die Vormünder des jungen Königs Ptolemäus beschlossen ihn zu töten, weil sie hofften sich so Cäsars Gunst erwerben zu können; während Pompejus im Begriff war, aus dem Boot, auf dem er zur Küste fuhr, auszusteigen, wurde er von einem früheren römischen Osfizier, der in ägyptische Dienste getreten war, hinterrücks erstochen. Als wenige Tage später Cäsar ankam, wies man ihm des Pompejus abgeschnittenes Haupt und Siegelring; aber mit Tränen im Auge wandte er sich ab. Als Cäsar seine Anwesenheit in Ägypten benutzte, um einen zwischen ^che°»r^eg Ptolemäus und seiner Schwester Kleopatra schwebenden Thronstreit zu entscheiden, brach in der volkreichen Hauptstadt des Landes, Alexandria, ein Aufstand aus, der ihn sür einige Monate in große Bedrängnis

8. Geschichte des Altertums - S. 95

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das zweite Triumvirat. 95 Antonius vor dem versammelten Volke anbot, gern angenommen, wenn ihm nicht das Murren der Menge gezeigt hätte, daß er besser tue, dies noch nicht zu wagen. Cäsar wandte seine gewaltige Macht in vortrefflicher Weise an, fo daß seine kurze Regierung zum Segen für das Reich wurde. Gegen seine bisherigen Gegner zeigte er eine klug berechnete Milde und begnadigte viele von ihnen. In den Provinzen gründete er zahlreiche Kolonien und siedelte dort arme Bürger an; so gelang es, die große Zahl der Besitzlosen, die sich in Rom aushielten und dort von den Getreidespenden des Staates lebten, zu vermindern. Die Untertanen des Reichs schützte er gegen die Erpressungen der Statthalter und der Steuerpächter. Der zunehmenden Sittenlosigkeit suchte er durch Gesetze entgegenzutreten, welche auf Gewalttat und Bestechung harte Strafen setzten und den Luxus einschränken sollten. Auch den Kalender, der in völlige Zerrüttung geraten war, ordnete er unter Heranziehung eines Astronomen aus Alexandria. So entstand der julianische Kalender, der allgemein in Geltung gewesen ist, bis ihn im sechzehnten Jahrhundert Papst Gregor Xiii. hat verbessern lassen; in Rußland gilt er noch heute. Mitten in seiner großartigen Herrschertätigkeit erlag Cäsar einer Verschwörung, an der sich teils begnadigte Pompejaner, teils unzufriedene Eäsarianer beteiligten und deren Führer der finstere und ehrgeizige C a s s i u s und der von Cäsar immer sehr begünstigte Junius Brutus waren. Als er am 15. März 44 trotz mehrfacher Warnungen und trotz der böfen Cäsars «r. Träume seiner Gemahlin sich in den Senat begeben hatte, wurde er von 16 • den Verschworenen überfallen. „Auch du, Brutus!" rief er, als auch dieser den Dolch aus ihn zückte, verhüllte sein Haupt und sank, von dreiundzwanzig Stichen durchbohrt, an der Bildsäule des Pompejus nieder. Cäsar gehört als Feldherr wie als Staatsmann und R e g e n t zu den größten Männern der Weltgeschichte. Um seinen Ehrgeiz zu befriedigen und die Alleinherrschaft zu erreichen, hat er unlautere Mittel nicht verschmäht; aber als er die Macht-in den Händen hatte, erwies er -sich als einen großen Regenten. Der vielseitige Mann zählt aber auch zu ton bedeutendsten römischen Schriftstellern; er hat die Geschichte feiner Taten selbst geschrieben. 5. Die Zeit des Emporkommens Octavians. Das zweite Triumvirat. § 104. Die Cäsarmörder hatten gehofft, daß sich ihnen die Be- «ntonta«. Dölkerung Roms begeistert anschließen würde. Aber das Gegenteil trat ein.

9. Geschichte des Altertums - S. 97

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Tie römische Literatur. 97 Entscheidungskampfe. Bei Actium, an der Westküste Mittelgriechenlands, «ettum ». wurde eine gewaltige Seeschlacht geschlagen. Aber während des Kampfes verließ Kleopatra, die den Sieg des Gegners voraussah, plötzlich den Schauplatz und trat die Heimfahrt nach Alexandria an; und Antonius ließ, als er dies merkte, seine kämpfenden Truppen schimpflich im Stich und folgte ihr nach. So entschied sich der Sieg des Octavian, dem sich bald darauf auch das Landheer des Antonius ergab. Im nächsten Jahre erschien Octavian vor Alexandria. Antonius30-stürzte sich, als er die fälschliche Nachricht erhielt, daß sich Kleopatra bereits das Leben genommen habe, in sein Schwert. Auch Kleopatra entschloß sich zu sterben, als sie sah, daß Octavian die Absicht habe, sie in seinem Triumphzug den Römern zu zeigen; durch den Biß giftiger Schlangen fand sie den Tod. Ägypten wurde zu einer römischen Provinz gemacht. Als unangefochtener Beherrscher des römischen Reiches kehrte Octavian in seine Die römische Literatur. § Die römische Literatur ist durch die der Griechen stark be- einstufst worden. Die bedeutendsten römischen Lustspieldichter, der derbe P l a u t u s und der feinere T e r e n z (Terentius), die in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts v. Chr. lebten, schlossen sich an die Stücke griechischer Lustspieldichter an. Ebenso ahmten die römischen Lyriker die griechischen Liederdichter nach: so Catull, der zu Cäsars Zeit lebte; so die Dichter des augusteischen Zeitalters, der leidenschaftliche Properz, der zartere T i b u l l, der versgewandte O v i d, der Dichter der „Verwandlungen" (Metamorphosen), und der philosophische Oden- und Satirendichter H o r a z. In demselben Zeitalter lebte V e r g i l, der bedeutendste römische Ependichter, der Schöpfer der „Aneide". Der hervorragendste unter den älteren Prosaikern Roms ist Catopr-i». (vergl. §80), der Geschichte schrieb und von dem wir noch ein Werk über die Landwirtschaft haben. Eine bedeutende Stellung unter den Schriftstellern des letzten Jahrhunderts v.chr. nimmt Cicero ein (§97), nicht nur als Redner, sondern weil er seine Landsleute mit griechischer Bildung, besonders der griechischen Philosophie bekannt machte. Gleichzeitig erreichte die Geschichtschreibung in Cäsar und S a l l u st eine hohe Stufe der Vollendung. Im Zeitalter des Auguftus faßte Livius die gesamte römische Geschichte zusammen. Ein Jahrhundert später lebte der Geschichtschreiber T a c i t u s, ein Meister des Stils, in dessen Büchlein „Germania" wir Deutsche die wichtigsten Nachrichten über unsere Vorfahren finden. Hauptstadt Rom zurück. )1 Neubauer, Geschichll Lehrbuch für Mädckensch I. 5. Ausl. 7

10. Geschichte des Altertums - S. 110

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 Geschichtliche Tabellen. 146 133 149 — 146 133 — 30 133 123 113 — 101 113 102 101 78 b) D i e Unterwerfung des Ostbeckens. Der syrische Krieg. Niederlage des Königs Antiochus. Tod des Hannibal und des Scipio Afrikanus. Unterwerfung von Macedonien. Perseus. Sieg des Ämilius Paullus bei Pydna. Einverleibung von Macedonien und Achaja; Zerstörung von Korinth. Asien wird römische Provinz (Pergamon). 67 Der dritte punische Krieg. Zerstörung von Karthago durch Scipio Amilianus. Kriege in Spanien. Zerstörung von N u m a n t i a durch Scipio. 3. Das Zeitalter der Auflösung der Republik. 1. Die Zeit der Gracchen. Das Ackergesetz des Tib. Gracchus. Die Gesetzgebung des Gajus Gracchus. 2. Die Zeit des Marius und Sulla. Der jugurthinische Krieg: Cäcilius Metellus. Marius. Auslieferung Jugurthas durch Bocchus an Sulla. Der Kimbernkrieg. Sieg der Kimbern bei Noreja. Sieg des Marius bei Aquä Sextiä über die Teutonen. Sieg des Marius bei Vercellä über die Kimbern. Der Bundesgenossenkrieg. Sullas Staatsstreich; Flucht des Marius. Der erste mithridatische Krieg. Siege Sullas. Eroberung Roms durch die Demokraten. Tod des Marius. Der Manische Bürgerkrieg. Sullas Diktatur. Die Ächtungen. Sullas Tod. 3. Die Zeit des Pomp ejus. Krieg gegen Sertorius in Spanien. Der Sklavenkrieg. M. Licinius Crassus. Der Seeräuberkrieg des Pompejus.
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